Timing kann mein Körper. Da sieht man nach monaten Bodenfrost mal ein verschlafenes Stück Florales im Sonnenlicht und zack hauts einen nieder! Vielleicht war der Anblick dieses grossen gelben Balles am Himmel einfach zu viel. Viel zu lange her eben. Mein Kleinhirn hat diese Strahlung bestimmt als Angriff wahrgenommen und direkt Krankheitserreger produziert.
Also sehe ich den blauen Himmel nun nur im TV! Unterstützt von wahnsinnig guten, tiefgründigen, dramatischen Schauspielern bewegt sich meine mentale Lage auf den Tiefpunkt zu! Ich brauche Input – nicht nur seelisch. Nachschub an Drogen gegen den Dröhnkopp wären auch schon gut. Und diesmal lass ich mir nix homöopathischäs (kack wort für rechtschreibmuffel) andrehen. Diese Dinger kamen zwar recht sympathisch daher, aber Wirkung?! Ich wurde schon ein wenig stutzig beim Anblick der sogenannten Packungsbeilage. Normalerweise bewerben doch Beipackzettel eher die hautausschlagtreibenden, suizidgefährdenden Nebenwirkungen eines Präparates. Bei den ’netten‘ Pillen wird stattdessen das Küssen angepriesen.
Klar, voll verrotzt ist das mein erster Gedanke: Erstmal ordnungsgemäss rumknutschen. Na ja, die Hersteller haben sich bestimmt was dabei gedacht. Ich suche auf dem Produkt noch vergeblich nach dem Werbeslogan einer Partnerbörse: ‚Küssen sie sich gesund! Mit uns finden Sie hierzu den passenden kranken Partner!‘