Ich besitze nicht viele Talente. Ich bin eher Anhänger flauschiger Mittelmässigkeit. Doch eines konnte ich immer richtig gut, fast schon zu gut: Saufen! Man könnte fast von einer Gabe sprechen. Zeig mir ein Getränk, ich dir die Leere im Glas! Ich war mein Held im ewigen TrinkLager! Und das ohne Wehmut. Die katerösen Schmerzen des Tages waren sogar harmlos, im Vergleich zu den verprosteten Taten der Nacht. Tja. Warum also „konnte“! Wie kann es sein, dass eine wahre Emslandperle nicht mehr Saufen kann? Was ist mit der heimatlichen Begabung geschehen? Ist sie weg?! Ich will das nicht akzeptieren! Und doch, meine morgendliche Inspektion der Fresse lässt kaum Hoffnung zu. Faltig ist hier nur noch der Schmetterling. Ich bin furchig wie ein gepflügtes Feld bei Dauerfrost. Die MagenKrämpfe erinnern an frühkindlichen Durchfall. Und der Mund wird nur zum stationären Stöhnen benutzt (vor Schmerzen! Nix anderes). Schade. Ein wenig traurig bin ich schon. Wie toll war es den schwedischen Austauschstudenten unter die Bierbank zu befördern, während die Gläser weiter klirrten – zumindest für mich! Oder die Abende am Brett, wenn Mann denkt, mich mit zwei Sekt hemmungslos zu trinken und leider 100€ in Wodka-Redbull investieren muss. Und ich mich dann noch als Fehlinvestition rausstellte. Na ja. Der Aktienkurs war auch meist nicht mehr stabil unterwegs. Da ist auch direkt der einzige Vorteil: die Abende werden günstiger! Eindeutig! Aber ist das ein denkwürdiges Highlight. Statt ‚boh hab ich gepoogt!‘ kommt dann ‚boh war das schön billig‘! Och nö! Vielleicht ist das auch eine normale körperliche Entwicklung ab 30. Und ich habs vercheckt. Vielleicht gehts ab 40 wieder bergauf mit dem FuselGen. Die Hoffnung steckt im Pinnchen. Prost!