Seit einer Woche lungere ich in dem Laden rum. Mittlerweile habe ich drei Verkäuferinnen und deren Lebensgeschichten kennengelernt. Es ist richtig schlimm. Die denken bestimmt, dass ich sie nicht mehr alle habe. Spätestens nach meinem Wunsch mal ein paar Fotos von mir zu machen. Mir geht es dabei weniger um mein Aussehen. Ich sehe noch geschwängert aus. Obwohl der Kleine bald schon Brei bekommt, könnte man annehmen, dass bereits Schreihals zwei in meinem Becken eingeparkt hat. Aber nein. Das ist nur Speck für die kalten Tage. Das nur zum Hintergrund. Bei den Bildern geht es um die Frage: Was macht diese unglaublich geile und unfassbar teure Handtasche für mich?! Ich höre Guidos Worte in meiner Geldbörse klimpern: Eine Menge! Eine Menge! Eine Menge! Sieben Tage war ich also standhaft. Der Muk hat vorsorglich immer im Laden geweint, um mich aus meinem Traum mit dem weichen Leder zu befreien und bloß die Karre weiter zu bewegen. Als ob er mich erinnern wollte: „Du bist nun Mutter! Mütter kaufen sich nicht sündhaft teure Taschen. Sie leimen welche aus Jute und nähen Käfer drauf.“ Scheiße! Dann kam DER Tag. Muk hat so unglaublich viel genölt und man konnte es ihm einfach nicht recht machen. Nach stundenlangem MantraBrummen und Rumfliegen, musste das in einen Kau- oder Kaufrausch enden. Und sind wir ehrlich. Mein Hosenbund schreit eher nach Luft als nach Fettigem. Mir blieb nichts anderes übrig. Aus taktischen Gründen habe ich Muk auch direkt was gekauft. Für das mütterliche Feng Shui und so. Kinder kosten halt Geld. So ist das halt. Herzlich willkommen gefettetes Leder!