pRALL, pRALLER, gEPLATZT!

Ich trau mich schon gar nicht mehr mein Facebook-Profil zu öffnen. Ich hab keine Ahnung, wer da für die „Vorgeschlagenen Beiträge“ zuständig ist, aber diese Person schätzt mich derbe falsch ein. Seit zwei Wochen erscheint da in Endlosschleife der Trailer zu „The Shallows“. Schon gesehen? Kurz zusammengefasst: Surfer-Barbie kämpft mit einem blutrünstigen Hai. Während sie eher auf minimale Höschen setzt, macht er auf dicke Hose. Er greift sie an. Sie rauf auf einen Felsen. Er schwimmt drumherum. Panik! Blut! Noch weniger Höschen! Muss man sehen, oder? Viel Spaß. Mein Blutdruck macht da nicht mit. Abdrucklos gebräunte Barbie wird in eine seichte OneLineStory geworfen. Gefährlich. So viel Schokolade kann ich gar nicht essen, um mich wieder glücklich zu fühlen. Und mir ist bewusst, dass der Film in die Kategorie Hai-Trash gehört.

Immer wieder rege ich mich über diesen vollkommen übertriebenen BeautyWahn und diese PrallPoMentalität in diversen Filmproduktionen auf. Das POlarisiert! Aber die Leute am Set tun mir ja eigentlich noch mehr leid. Als Regisseur sieht man sich den Horror der Ewigen Schönheit aus nächster Nähe an. Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Einsatz des einen oder anderen Botox-Babes selbst bei einem Profi Nervosität aufkommt. Hat sie sich zum Drehbeginn kaputt gespritzt. Kann die Maske das retten? Bewegt sich ihr Gesicht? Schneiden wir ihr noch fix einen Pony? Vielleicht mit einem Schwenk ein wenig Action in die Mimik? Der Beautywahn hat keine Grenzen mehr! Mit den ersten Szenenbildern zu „Bridget Jones‘ Baby“ wurde mir das noch mehr bewusst. Dabei war Renée Zellweger wirklich mal eine hübsche Frau – selbst mit dem größten Mieder der Welt. Jetzt wirkt sie nur noch wie ein Gipsabdruck ihres alten Ichs. Gerade amerikanische Produktionen scheinen lieber auf altbekannte Gesichter zu setzen, auch wenn sich diese nicht mehr bewegen und schon drei Facelifts zu viel hatten, als neuen Darstellern eine Chance zu geben. Oder, was noch besser wäre, einfach mal Menschen mit ihren Makeln zeigen. Mir ist schon klar, dass das SurferGirl aus „The Shallows“ keine Plunse spielen könnte. Aber ein wenig mehr Mittelmaß wäre grandios. Ich finde weniger perfekt richtig sexy. Das haben die skandinavischen Produktionen den Amerikanern voraus. Da sieht man noch die eine oder andere Falte. Und ich rede nicht von der großen am Po 😉

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