sPIELsCHEUNE

Mein neuestes Thema aus der Rubrik „Pädagogik ohne Logik“: die Spielscheune. Der Begriff wirkt harmlos. Lasst euch nicht täuschen. Ich höre jetzt noch die Schreie… „MAMA! MAMA! MAMA!“ JAAAA…hab ich verstanden… aber welche? Ständig schreckt man auf und sucht sein womöglich heulendes Knievolk. Dabei sind es zumeist die fremden MiniExemplare, die sich schreiend von der Hüpfburg pellen. Meine zoffen sich lieber interfamiliär. Wer hat den geileren Move? Wer traut sich länger nicht die Hände zu waschen? Wer darf über welche Autoseite einsteigen? Tja, und so startet der sympathische Ausflug zur Schreischeune direkt mit Geheule! Jipihh. Kurzer Cliffhanger, der Rückweg war ebenfalls emotional aufgeladen bis heulvoll. Der Greifarm hat doch tatsächlich das falsche Spielzeug abgegriffen. Warum können wir nicht noch 40,-€ für die Chance der Chancen ausgeben? 😂 Lotto für Anfänger! Ja, immer diese Ausflüge zu denen die Minis gequält werden. Wir meinen es doch nur gut! Und hoffen auf 20 Minuten Kaffee am Tisch, ohne Unterbrechung, mit glücklichen tobenden und schlussendlich müden Kindern um uns herum. Manchmal klappt das ja sogar und das Herz wird ganz warm, wenn sie da so rumstrahlen im Bällebad. Hach… Man darf sie bloß nicht zu lange angucken. Das sollte man direkt aus dem Tierreich übernehmen. Blickkontakt = Aufforderung = Beef! Also, lieber immer drüber weg gucken und mit dem rechten Auge vorsichtig die Situation um das Knievolk abscannen😄Schielen möglich! Sonnenbrille macht die Deckung noch perfekter 😃😂😎 next time! Ich komme wieder!

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oUCH

Wie ein Stück Speck rutsche ich über die heiße Platte und lande beinahe auf dem Hosenboden. Na ja, eine Hose trage ich gar nicht und selbst das verbleibende Bikinihöschen wurde ins Tal der Träume gestopft. Heidewitzka. Die Dame sah gerade doch noch so sanft aus. Jetzt ist sie eine erbarmungslose Faszienrolle auf Beinen und erobert jede Hautfalte meines Körpers. Sie schubbert, knetet, schiebt, dehnt und klopft mich von oben bis unten ab. 1000fach Schubrakete! Ouch! Ich stöhne schlimmer als Monika Seles im dritten Satz beim Aufschlag (Tennisstar. Alt. Ja, ich bins auch 🤣). Das soll gut sein? Ich hatte mir den Besuch im Hamam irgendwie anders vorgestellt. Mein Gewimmer wird kurz registriert, aber die Dame lächelt nur und summt ekstatisch weiter. Sie liebt ihren Job als Knochen-Kneterin!
Kurz Durchatmen. Dann klatscht das Wasser auf mich ein. Abgelöscht vom Schaum, folgt die Behandlung mit Schmirgelpapier und Seifenstück 🧼💪🏻Hart! Und verdammt sauber. Ich quietsche förmlich!

Ich fühle mich wie ein Schnitzel. Vollkommen durchgehämmert, platt und um meine Panade aka Fettschicht beraubt. Aber um eine Erfahrung reicher und unfassbar geschmeidig. Ich vermisse nur ein, zwei Muttermale. Ich denke, die wurden einfach weggeschmirgelt 😂😂 ok… irgendwas ist immer. Der Kerl ist derweil vollkommen begeistert und strahlt seelig von der heissen Platte neben mir. Er ist wohl gerne ein Schnitzel 😂 Ich bin wohl eher so Kategorie WeichWurst! 🫣😉

rAMSCH

Shopping im Urlaub. Wenn der entspannte Geist auf Ramsch in Bastkörbchen trifft. Ich stelle euch vor, mein neuester Ramsch: Ein tuffiges Haarband mit viel Stoff in viel pink. Hach, beim Bezahlvorgang fühlte ich mich kurz ein wenig Mädchen. Abends vorm Spiegel habe ich das Haarband dann lachend aus der zehnten Frisur gezogen und pragmatisch zum Armschmuck umfunktioniert. Wer kennt sie nicht, diese Momente, wenn man noch sonnengetankt im Souvenirshop flaniert und sich Schätze für die hintere Schublade kauft. Das schulterfreie, semidurchsichtige Strandkleid, das man noch stolz an der Promenade präsentiert und dann im heimischen Kleiderschrank ausbleicht. Ich hab schon so viel Quatsch gekauft im Urlaub. Von diversen Touri-T-Shirts, Hüten und Tüchern geht es über Präparate zur kosmetischen Komplettüberholung hin zum viel zu schrillen Lippenstift. Weit genug weg von Daheim wird man mutig im Portemonnaie und im Geist. Wer weiss, ob einen der animalische Körperduft aus der spanischen Drogeria nicht auch ein wenig wilder macht? Gerne wälzte ich mich dann mit dem Erwerb von Kastagnetten und Terracotta-Aschenbechern im nostalgischen Fernweh. Ja. Der Sinn ist nicht groß und eine leise Stimme flüstert „Müll“ in mir. Aber es ist doch Urlaub! Da macht man verrückte Sachen. Lässt sich von windigen Strassenhändlern Schlappen andrehen, als Karikatur auf Leinwand pinseln oder sich Zöpfe flechten. Es ist diese eine Zeit im Jahr. Wer sich nun angesprochen fühlt. Du bist nicht allein 🤗🤗😂💛

fREIBAD

Ahoi, Freude. Ahoi, Freibad. Ich weiss nicht, wann sich dieses entspannte Gefühl entwickelt hat. Aber mir ist es mittlerweile egal, ob meine Brüste auf der Wasserrutsche aus der Bahn geraten oder sich meine Oberschenkel beim Wettrennen zur Pommesbude melodisch abklatschen. Diese Entspanntheit mit mir habe ich nicht immer. Mein Körper und ich führen im Alltag eine On-Off-Beziehung. Aber, wenn es ums Spaß haben als Familie geht, bin ich dabei. Mit jedem speckigen Pfündchen. Das geht wohl nicht jederfrau so. Leider. Beim letzten Besuch habe ich eine Dame beobachtet. Nicht, dass ihr jetzt denkt, dass ich so eine Spannerin bin. Sie ist mir aufgefallen, weil sie total unnormal über dem Abflussgitter am Beckenrand hing. Gerade als ich mein Hirn zum Thema Erstehilfe-Griffe befrage, um sie womöglich von einer verschluckten Kartoffel zu befreien, dreht sie sich um und schreit ihre Begleitung heran. Ah. Ok. Die Dame ist nicht am kollabieren, sondern einfach nur unglaublich bemüht ihren Körper für ein Foto zu präsentieren. Sie zupft, sie zuppelt, sie zieht ein, sie drückt raus. Legt sich immer wieder anders über das Abflussgitter und richtet ihre Sonnenbrille im Haar gen Süden aus. Ihre Begleitung ist schon sichtlich genervt und ich bin fasziniert. Sie will ihr „perfektes“ Bild und wirkt dennoch so unrund mit sich selbst. Als ob da zwei Welten sind. Am liebsten hätte ich ich meinen angebauten Rettungsring mit einen Hüftschwung zu ihr gesellt und das Foto gebombt. Einfach, um die Situation aufzulockern und ihr ein echtes Fotolachen zu entlocken – ohne creepy Abflussgitterromantik und Baucheinziehen 💙🧘‍♂️

mITTELALTERSMÜDIGKEIT

„Ach komm! Nur für ein Stündchen. Die andern sind auch da und du musst ja auch nicht mit zum Kiez… Vorsaufen reicht doch… gib dir nen Ruck und schmeiss dir was über!“ appelliert die gute Freundin am Telefon. BH-los, haltlos, kraftlos liege ich im Bett. 19:30h TV läuft bereits. Es ist Freitag vor 10 Jahren und ich habe null Bock noch loszugehen. Denke ich. Sage ich. Und als ich es ausgesprochen habe, winkt ein kleines Verpass-bloß-nix in mir. Sollte ich mich nicht doch noch kurz in das Kleid, die Boots und den Pudertopf schmeißen. Man muss die Feste Feiern wie sie anrufen, oder? Es kribbelt irgendwie in den Ohren. Oder ist es nur das unangenehme Geräusch aus der Nachbarwohnung. Die Gute hat Männerbesuch und immer noch diesen schrecklich knarzigen Sessel. Auf dem lässt sie sich durch die ganze Wohnung – schiebend – begeistern. Wenn ihr versteht was ich meine. Das Treiben im Bett ist nicht besser. Dann quietscht es doppelt. Ein fröhliches „Kommste nun mit?“ tönt durch den Hörer. „Ja!“ antworte ich sofort! Kein Zögern mehr. Ich gehe aus. Treffe Freunde. Esse Döner. Tanze wild. Singe laut. Mache Fremde zu Bekannten und Bekannte zu Freunde. Ein Kneipenbummel bis in die Morgenstunden. Wie weit weg erscheint mir das jetzt 🙈🙃 Galaxien! ABER: Corona ist da ausnahmsweise mal nicht der Grund 😂 ja, könnte man meinen. Ich bin schlicht viel zu müde. Ich hab die MittelAltersMüdigkeit. Keine Ahnung, ob es sowas gibt. Aber ich hab das 😂😂🙈 Heute würde ich liegenbleiben und den Sessel anfeuern ☺️

uRLAUB oDER sO äHNLICH

 
Was hab ich mich wund gelacht. Zu Hause auf dem Sofa. Diese ganzen lustigen Sprüche, Tweets, Memes zum Thema „Urlaub mit Kindern“! Herrlich. Und wisst ihr was, sie haben alle recht. Alle. Ich wunder mich nicht mehr, dass die Scheidungssrate nach der Urlaubszeit am größten ist. Erwachsene hoffen auf Erholung. Kinder hoffen auf Aktion. Es startet schon mit der Fahrt. KofferraumTetris trifft Wunschkonzert. Alles muss mit. Irgendwie. Hat sich der Kuscheltiertransporter endlich in Bewegung gesetzt, wird in Sekundentakt das Navi gecheckt. Wann kommt der Stau? Wieso ist denn hier noch kein Stau? Ist doch Ferienzeit! Freude. Kurz. Denn dann geht es los mit den großen und kleinen Bedürfnissen. Kind 1 muss auf Klo. Nach genau 10 Minuten Autofahrt. Nicht, dass wir nicht zehnmal vorher gefragt hätten. Kind 2 merkt plötzlich, dass man im Auto ja gar nicht laufen kann. Dabei hat es diese Fähigkeit gerade erst erworben und will sie überall anwenden. Scheiße! Es fängt an zu Heulen. Hach, nur noch vier Stunden Autofahrt. Lösung: Laut Singen. Immer den gleichen Fühl-Dich-Gut-Beruhigungssong. Es wirkt. Kind ist ruhig. Mann genervt. Denn Frau respektive ICH singe nicht studioask. Pech. Ich genervt. Ich überdenke meinen alkoholischen Vorrat im Kofferraum. Wir hätten doch weniger Windeln und mehr Wein einpacken sollen! Kosten/Nutzen-Rechnung. 

Und dann kommt man nach sieben Stunden Fahrt nass geschwitzt, heiser und mit Kekskrümmeln in der Bettwäsche am Ziel an. Dünen, Meer und große Kinderaugen. Ist es das, was Urlaub ausmacht? Wenn die Vorfreude zum Jetzt wird? Vielleicht. Urlaub mit Kindern ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Als Single musste es einfach nur warm und mit viel Happy Hour sein. Jetzt analysiere ich schon Wochen vorher den nächstgelegenen Supermarkt, die geschlossene Terrasse des Ferienhauses und die Ausstattung der Küche. Es gibt so viele schwachsinnige Dinge zu klären: Ist das Wasser im Meer auch warm genug zum Baden für die Kinder? Gibt es zumindest eine Badewanne? Und dann steht dein Kind an dem wunderschönen Strand und bekommt einen Wutanfall von dem Sand! Ähm. Ja. Egal, was du vorher planst, es kommt anders. Kinder sind ein fleischgewordener Plot Twist. Rechne nie mit einer bestimmten Handlung. 

Man ärgert sich noch über die Sturheit des Knievolks und dann sitzen die zwei da im Gras, blinzeln in die Sonne und Lachen über einen Furz. Hach, ein Hauch von Urlaub. Zwar etwas stinkend, aber schön. Ich halt das ganz schnell fest. Wer weiß, was in diesem Film noch passiert. 

sCHNECKENlIEBE

Seit ich Mutti bin, renne oder trödele ich. Das Tempo dazwischen ist mir abhanden gekommen. Entweder hechte ich hinter einem Laufrad her oder ich entdecke jeden Kiesel. Was bedeutet, dass man für eine Strecke von 10 Metern auch eine Stunde braucht. Schrecklich, wenn man ungeduldig ist. Da hilft nur MitGlotzen was das Zeug hält. Und heute hatte ich meine erste ganz eigene Entdeckung. Ich weiß zwar nicht, was die Schnecken da treiben. Sie machen es zumindest ganz laaaaaangsam. Da konnte ich nicht einfach vorbei. Mit ein paar Stickern sieht es doch gleich nach LIEBE aus ;P

schnecken

 

tEMPERAMENTO

  ‚Tuuuuuc Tuuuuc!‘ kreischt es durch die engen Gassen. Sightseeing auf drei Rädern, ohne Verkehrsregeln. Mein Magen vibriert wie in einer Achterbahn. Wild gestikulierend und wie ein Wasserfall quasselnd brettert Juan mit uns über die Schlaglöcher. Neben meinen Innereien habe ich vor allem Mitleid mit dem Tuc Tuc – einem strahlend blauen Piaggio. ‚Made in Italia!‘ schreit er immer wieder begeistert in den Fahrtwind. Ich denke nur ‚Arme Gangschaltung!‘ Ächzend kämpfen wir uns bergauf, bergab und Juan gibt uns eine Kostprobe portugiesischer Lebensart. Eine rote Ampel ist nur ein Angebot, das die Portugiesen mal mehr, mal weniger nutzen. Unser Fahrer beherzigt eindeutig weniger. Ein Zebrastreifen ist ebenfalls nur zur Anschauung und nicht zum gefahrlosen Betreten gedacht. Juan schreit, lacht, schimpft, pfeift, hupt und singt. Alles gleichzeitig! Meine norddeutsche Mentalität ist mit so viel Menschsein vollkommen überfordert. Mein Temperament beschränkt sich auf die Verteidigung meines Essens. Das Barometer der Leidenschaft steigt je nach Fettgehalt der Lebensmittel. Also, Finger weg von meinen Pommes. Während ich noch über kulturelle Unterschiede nachdenke, streitet sich Juan bereits mit dem nächsten Taxifahrer. Es muss tierisch anstrengend sein, sich den ganzen Tag so aufzuregen. Doch drei Autos später grinst Juan schon wieder und flirtet mit einer Brünetten zu unserer Linken. Ich hätte bei dieser hupenden Blechlawine schon einen Herzinfarkt bekommen. Zu viele Emotionen am Steuer! Aber Juan scheint jetzt erst richtig warm zu werden. Tuc Tuc de Temperamento! 

gEILER lÄRM

Kein Ton entkommt mehr der Luke. Wortwörtlich habe ich den Schreihals mit Hirsekringeln still gestopft. Falls ich irgendwann mal gesagt haben sollte, dass man Kinder nicht mit Futter stilllegt – Ich war dumm. An einer zehn Meter langen Schlange einer Supermarktkasse ist einem fast jedes Mittel recht. Guter Dinge stelle ich mich an. Stinker mampft zwar noch, aber die Hände zupfen schon an der scheiss Mütze. Der nächste Bock ist in den Startlöchern. Ich mach mich sicherheitshalber schon mal zum Horst. Man macht sich eigentlich ständig zum Horst. Das habe ich auch schon ohne Kind. Sollte ich mal hinterfragen. Plötzlich lacht sich Stinker vollkommen kaputt. Aber nicht wegen mir. Neben uns in der Schlange fängt ein kleines Mädchen aus voller – nicht vorhandener – Brust an zu singen. Sie ballert einen Song nach dem nächsten raus. Sie trifft keinen Ton und ihren pinken Plastikzauberstab wirbelt sie wie eine Verrückte durch die Luft. Geil! Ich finde die Kleine göttlich. Das ist ihre Bühne. Mit vier Jahren gehört dir noch nicht die Welt, aber der Supermarkt! Alle gucken. Stinker feiert sie total ab und vergisst sogar zu Kauen. Nach und nach fallen Hirsebröckel einfach ungenutzt aus seinem Mund. Was für ein Bild. Ihre Mutter ist wohl kein Fan. Sie starrt derbe genervt ihre Einkäufe an. Also, als Managerin hat sie schon jetzt versagt. Gleich drei ältere Damen drehen sich um und nicken der Kleinen aufmunternd zu. Nur eine frustrierte Frau raunzt etwas unverständliches in die Richtung der Kleinen. Die Mutter reagiert sofort und ermahnt die Kleine ruhig zu sein. Das interessiert die gar nicht. Sie wird nur noch lauter und die Töne noch schiefer. Stinker wippt schon voller Begeisterung mit. Jetzt nimmt die Mutter einen Riegel vom Band und gibt ihn der Kleinen. Tja, Schokolade schlägt Entertainment. Die Kleine pfeffert ihren Zauberstab in den Buggy und futtert. Och nein. Nicht jeder Lärm muss mittels Zucker gedämpft werden! Es gibt doch auch geilen Lärm! Beim Rausgehen sehen wir die Kleine wieder und ich kann mir ein ‚Du hast supertoll gesungen!‘ nicht verkneifen. Die Kleine grinst frech und greift direkt wieder zu ihrem Zauberstab. Juhuuuuu! Und sie wird doch eine Sängerin. Zwar keine gute und besser mit Playback, aber mit verdammt viel Feuer im Arsch!